Gahlen: Hendrik Dowe gewinnt Großen Preis der Automobilgruppe Köpper

Die Hände zitterten ein wenig, nicht nur wegen der Kälte in der Abreitehalle, immer noch pumpte Adrenalin durch die Adern, aber die Antworten des Jungprofis kamen rasend schnell. „Ich hätte es nie gedacht – sie (Con Touch) hatte grade zwei Monate Pause – ist ein kleines Turnier vor Gahlen gegangen – aber bei diesem Starterfeld habe ich im Leben nicht dran gedacht zu gewinnen,“ so der Springreiter aus Heiden.

Con Touch ist „das beste Pferd im Stall“ und wurde ihm von Züchter und Besitzer Julius-Peter Sinnack aus Bocholt (Sinnack Backspezialitäten) anvertraut. „Sie ist in diesem Sommer viel gegangen. Dann gab es ein paar Turniere zu Beginn der Hallensaison und dann haben wir uns bewusst entschieden, ihr zwei Monate Pause zu geben, damit sie frisch und ausgeruht ins neue Jahr startet,“ berichtete der Sieger, „dass sie gleich so loslegt , hätte ich nicht erwartet.“ Die nächste Station wird der K+K Cup in Münster ab kommenden Mittwoch sein und dann „vielleicht ja sogar Dortmund“.



Con Touch ist gerade eben neun Jahre alt und hat zwei Olympiasieger in der Ahnengalerie: Sie ist eine Enkelin von Otto Beckers Olympiaheld Cento und mütterlicherseits Enkelin von Ludger Beerbaums Olympiasiegerin Classic Touch. In den Adern der Pferdedame fließt also allerfeinstes holsteinisches Leistungsblut. Gebrannt ist Con Touch allerdings westfälisch. Dem Erfolg in der prestigeträchtigsten Prüfung von Gahlen 2015 folgte der Einsatz im Barrierenspringen mit Calino und dann Feierlichkeiten. So lässt sich die Tendenz, einen großen Erfolg ordnungsgemäß zu würdigen, wohl am Besten beschreiben.  



Platz zwei in Gahlen belegte Hans-Thorben Rüder aus Greven mit dem Oldenburger Compagnon, der neben Dowe und Con Touch als einziger fehlerfrei im Stechen blieb in 47,28 Sekunden. Knapp vor einem Riesenerfolg stand Gerrit Schepers, Sohn des einstigen Nationenpreisreiters Thomas Schepers aus Iserlohn, mit dem Holsteiner Schimmel Czerny N, der trotz einer zeitraubenden „Schleife“ in 34,32 Sekunden den Parcours beendete, allerdings auch vier Strafpunkte mitschleppte. Toni und Felix Haßmann aus Münster und Lienen verpassten die Chance auf den großen Wurf. Immerhin – für den Riders Tour-Dritten Felix Haßmann hätte es ein perfektes Geburtstagsgeschenk sein können. Er wurde am Samstag 29 Jahre alt.


 

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